Aktuelle Lehrveranstaltungen (WS 2024/25)
Vorlesung
FRANZÖSISCHES KINO IM 20. JAHRHUNDERT
Mittwochs 10:00–11:30 Uhr (HS VI/Hauptgeb.; teils in Präsenz, teils als Aufzeichnung)
Frankreich hat nicht nur den Kinematographen hervorgebracht, sondern auch eine vergleichsweise eigenständige Kinotradition, die sich in allen Phasen der Filmgeschichte gegenüber dem zunehmend hegemonialen Modell des Hollywoodkinos behaupten konnte. Ausgehend von systematischen Überlegungen zur Filmanalyse sollen zentrale Kapitel dieser Tradition vorgestellt und an repräsentativen Filmbeispielen exemplarisch erläutert werden. Historische Schwerpunkte werden dabei die Anfänge des Kinos (Lumière, Méliès), der Avantgardefilm der zwanziger Jahre (Clair, Buñuel), der «Poetische Realismus» der frühen Tonfilmzeit (Vigo, Carné, Renoir) sowie die «Nouvelle Vague» der Nachkriegszeit (Truffaut, Godard, Rohmer) bilden. Im historischen Längsschnitt durch das 20. Jahrhundert sollen außerdem Kernbereiche des französischen Genrekinos erschlossen werden, insbesondere der Kriminalfilm (Melville), das Melodrama (Sautet) und die Komödie (Tati). Als Studienleistung ist ein Kurzessay zu einem vorlesungsbezogenen Thema zu verfassen. Zur einführenden Lektüre empfehle ich Claude Beylie: Une histoire du cinéma français, Paris: Larousse 2000.
Hauptseminar (Komparatistik/Romanistik)
LITERATUR UND SPIEL
Donnerstags 10:00–11:30 Uhr (Raum 2.316/Philosophikum), Beginn: 17.10.2024
Seit der Antike wird die Literatur mit dem Spiel in Verbindung gebracht, sowohl in der Poetik als auch in der Fiktion. Im Lichte neuerer Theorien des Spiels aus Kultur- und Literaturwissenschaft wird das Seminar nach den Gründen für diese Verbindung fragen und ihr in Texten aus dem 19. und 20. Jahrhundert nachgehen. Einen Schwerpunkt sollen dabei Erzählungen aus Europa und Lateinamerika bilden, in deren Mittelpunkt eine Spielerfigur steht. Besprochen werden unter anderem folgende Texte: E. T. A. Hoffmann: Spieler-Glück (1820); Prosper Mérimée: La partie de trictrac (Die Partie Tricktrack, 1830); Charles Baudelaire: Morale du joujou (Was uns das Spielzeug lehrt, 1853) und Le jeu (Das Spiel, 1857); Fjodor Dostojevskij: Игрокъ (Der Spieler, 1866); Jules Barbey dʼAurevilly: Le dessous de cartes d'une partie de whist (Mit verdeckten Karten bei einer Partie Whist, 1874); Arthur Schnitzler: Spiel im Morgengrauen (1926); Stefan Zweig: Schachnovelle (1942); Jorge Luis Borges: La lotería en Babilonia (Die Lotterie in Babylon, 1941); Rodolfo Walsh: Cuento para tahúres (Geschichte für Spieler, 1953); Julio Cortázar: Final del juego (Ende des Spiels, 1956) und Manuscrito hallado en un bolsillo (Manuskriptfund in einer Jackentasche, 1974). Von allen Teilnehmer:innen wird neben der für die Modulprüfung relevanten Leistung zusätzlich die Abfassung wahlweise eines Protokolls, eines Kurzreferates oder eines Kurzessays erbeten.
Oberseminar (mit Sidonie Kellerer)
FRANZÖSISCHE PHILOSOPHIE DER POSTMODERNE UND IHRE DEUTSCHE GENEALOGIE
Dienstags 10:00–11:30 Uhr (Raum S 24/Seminargebäude)
Nach der Veröffentlichung von Jean-François Lyotards Essay La condition postmoderne im Jahre 1979 wurde das Schlagwort ‹Postmoderne› zum Erkennungszeichen bestimmter philosophischer Diskurse, insbesondere der französischen Theoriebildung, die heute vor allem mit den Namen Michel Foucault und Jacques Derrida assoziiert wird. Diese Veranstaltung fragt nach der ideengeschichtlichen Genealogie der philosophischen Postmoderne. Anhand einer Auswahl von Texten von Friedrich Nietzsche über Martin Heidegger bis hin zu Jacques Derrida und Michel Foucault werden wir Transformationen der deutschen Philosophie in der ‹französischen Theorie› untersuchen und dabei unter anderem Jacques Bouveresses These diskutieren, die postmodernen Denker seien «die objektiven Erben» des rechtskonservativen Nietzscheanismus Oswald Spenglers.
Oberseminar (mit Gesine Müller und Bieke Willem)
AKTUELLE FORSCHUNGSPROJEKTE
Blockseminar, 17.01.2025, 9:00–17:00 Uhr
Das Seminar wird Gelegenheit geben, laufende Masterarbeiten, Dissertationen oder Forschungsvorhaben im Bereich der romanischen Literatur, Kultur- und Medienwissenschaft vorzustellen und eingehend zu diskutieren. Als Studienleistung kommt daher nur ein Referat, nicht jedoch eine Hausarbeit in Frage. Eine Teilnahme ist nur auf persönliche Einladung oder nach persönlicher Anmeldung möglich.
Sprachkurs
SPRACHMITTLUNG SPANISCH
Donnerstags 14:00–15:30 Uhr (Raum S 85/Philosophikum), Beginn: 17.10.2024
Der Kurs wird Gelegenheit bieten, verschiedene Formen der Sprachmittlung vom Spanischen ins Deutsche zu üben. Im Vordergrund wird die Übersetzung und Paraphrase geschriebener Sprache stehen, sowohl von Essays als auch von Erzählungen aus der spanischsprachigen Literatur. In den letzten Sitzungen soll aber auch die Mittlung gesprochener Sprache an Hand von Podcasts trainiert werden. Darüber hinaus sind kleine Übungen zum informellen Dolmetschen geplant.