Aktuelle Lehrveranstaltungen (WS 2021/2022)
Auch noch in diesem Semester finden alle Lehrveranstaltungen als Distanzveranstaltungen statt. Nähere Hinweise dazu finden sich im E-Learning-Portal ILIAS.
Vorlesung
PARADIGMEN DER FRANZÖSISCHEN KOMÖDIE
Mittwochs 10:00–11:30 Uhr (wöchentlich als Aufzeichnung abrufbar)
Wie etwa Yasmina Rezas Welterfolg Le dieu du carnage belegt, hat sich die französische Komödie bis heute auf internationaler Bühne behauptet, im Theater wie im Kino. Die Vorlesung wird einen Überblick über wichtige historische Paradigmen der Dramengattung und des Filmgenres Komödie in Frankreich geben. Ausgehend von systematischen Überlegungen zu Komik und Spiel sollen die klassische Charakterkomödie, die Intrigenkomödie zwischen Barock und Empfindsamkeit, die Boulevardkomödie des 19. Jahrhunderts sowie einige moderne Entwicklungen und Grenzfälle der Gattung behandelt werden. Dabei werden Werke folgender Autoren zur Sprache kommen: Corneille, Molière, Marivaux, Beaumarchais, Labiche, Feydeau, Beckett, Tati, Rohmer und Reza. Als Studienleistung ist ein Kurzessay zu einem vorlesungsbezogenen Thema zu verfassen. Zur einführenden Lektüre empfehle ich Volker Klotz/Andreas Mahler/Wolfram Nitsch: Komödie. Etappen ihrer Geschichte von der Antike bis heute, Frankfurt a. M.: Fischer 2013.
Hauptseminar
FLAUBERT: L'ÉDUCATION SENTIMENTALE
Donnerstags 10:00–11:30 Uhr (via Zoom); 30 Plätze (25 Romanistik + 5 Komparatistik)
Die kürzlich erschienene Neuübersetzung von Flauberts Roman Lʼéducation sentimentale (1869) hat dessen Schlüsselstellung in der Literatur des 19. Jahrhunderts in Erinnerung gerufen. Denn diese Histoire dʼun jeune homme — so der oft unterschlagene Untertitel des Werks — rekapituliert nicht nur zentrale Themen und Techniken romantischen wie realistischen Erzählens, sondern nimmt auch schon manche Neuerungen der literarischen Moderne vorweg. Im Seminar soll der besondere Rang des Romans Kapitel für Kapitel erschlossen werden. Dabei werden Flauberts Erzähl- und Beschreibungsverfahren, seine Auseinandersetzung mit sozialen, kulturellen und technischen Umbrüchen sowie das Problem seiner angemessenen Übersetzung im Vordergrund stehen. Von allen Teilnehmer:innen wird neben einem Referat oder einer Hausarbeit zusätzlich die Abfassung eines Protokolls oder eines Kurzessays erbeten. Zur vorbereitenden Lektüre und Anschaffung empfehle ich die Taschenbuchausgabe in der Reihe «Folio classique». Weitere Materialien werden zu Semesterbeginn unter ILIAS bereitgestellt.
Hauptseminar
MOBILITÄT IM LATEINAMERIKANISCHEN KINO
Dienstags 10:00–11:30 Uhr (via Zoom); 30 Plätze
Als Medium, das Bewegung sowohl aufzuzeichnen als auch selbst zu erzeugen vermag, hat sich der Film von Anfang an besonders eingehend mit dem Phänomen der menschlichen Mobilität beschäftigt. Dies lässt sich auch und gerade im lateinamerikanischen Kino beobachten, wo die Fortbewegung auf Straßen oder Schienen seit jeher eine zentrale Rolle spielt. Ausgehend von allgemeinen kultur- und medienwissenschaftlichen Überlegungen zur Mobilität, aber mit Rücksicht auf die Eigenarten südlicher Verkehrskulturen wird das Seminar an ausgewählten Spielfilmen aus Mexiko und Argentinien die Frage verfolgen, wie solche Transportvorgänge und ihre physischen, sensorischen, emotionalen oder sozialen Effekte mit bewegten Bildern dargestellt werden. Besprochen werden voraussichtlich folgende Filme: Vámonos con Pancho Villa (1935) von Fernando de Fuentes; Kilómetro 111 (1938) von Mario Soffici; Subida al cielo (1951) und La ilusión viaja en tranvía (1953) von Luis Buñuel; La escondida (1956) von Roberto Gavaldón; Los inundados (1961) von Fernando Birri; Moebius (1996) von Gustavo Mosquera; Y tu mamá también (2001) von Alfonso Cuarón; La mujer sin cabeza (2008) von Lucrecia Martel; Carancho (2010) von Pablo Trapero; Las Acacias (2011) von Pablo Giorgelli; Relatos salvajes (2014) von Damián Szifrón. Von allen Teilnehmer:innen wird neben einem Referat oder einer Hausarbeit zusätzlich die Abfassung eines Protokolls oder eines Kurzessays erbeten. Links zu den Filmen sowie weitere Materialien werden zu Semesterbeginn unter ILIAS bereitgestellt.
Oberseminar (mit Gesine Müller und Bieke Willem)
AKTUELLE FORSCHUNGSPROJEKTE
Blockseminar, 21./22.01.2022 (via Zoom), Fr 9-18/Sa 9-12 Uhr
Das Seminar wird Gelegenheit geben, laufende Masterarbeiten, Dissertationen oder Forschungsvorhaben im Bereich der romanischen Literatur, Kultur- und Medienwissenschaft vorzustellen und eingehend zu diskutieren. Als Studienleistung kommt daher nur ein Referat, nicht jedoch eine Hausarbeit in Frage. Eine Teilnahme ist nur auf persönliche Einladung oder nach persönlicher Anmeldung möglich.
Oberseminar (mit Stefan Kramer, Sandra Kurfürst u. a.)
ANSCHLIESSEN - AUSSCHLIESSEN
Dienstags 17:45-19:15 (Seminargebäude oder via Zoom)
Das Forschungsseminar steht in Verbindung mit dem neuen Graduiertenkolleg 2661 «Anschließen — Ausschließen» und richtet sich vornehmlich an Masterstudierende, Promovierende und Postdocs aus den Theater-, Medien-, Kultur-, Kunst- und Designwissenschaften, den Philologien, der Ethnologie, den kulturvergleichenden Fächern und der künstlerischen und gestalterischen Praxis. Es wird hochschulübergreifend als gemeinsame Veranstaltung der Universität zu Köln, der Kunsthochschule für Medien Köln sowie der Technischen Hochschule Köln angeboten. Vorgestellt und untersucht werden Praktiken des Anschließens, die Teilhabe an globalisierten Netzwerken ermöglichen, sowie die Ausschlüsse, die damit einhergehen. Im Mittelpunkt stehen Praktiken lokaler Partikularisierung, die sich über das Ideal einer globalen Standardisierung und Vernetzung hinaus nachweisen lassen und somit jenseits landläufiger national-kultureller Grenzmarkierungen und historischer Perioden entstehen, welche für unterschiedliche Konzepte der Moderne maßgeblich sind.
Ziel des Oberseminars ist darüber hinaus die Anbindung an inter- und transdisziplinäre Forschungsentwicklungen, wie sie im Bereich «Anschließen — Ausschließen» verfolgt werden, sowie der fächerübergreifende wissenschaftliche Austausch und die Weiterentwicklung und Schärfung eigener Forschungsprofile der Teilnehmer:innen. Die internen Diskussionen werden ergänzt durch universitätsöffentliche Vorträge von Wissenschaftler:innen aus unseren und anderen Hochschulen, die jeweils eigene Themen, Konzepte und Methoden ihrer Forschung vorstellen und zur Diskussion stellen. Eine Teilnahme ist nur nach persönlicher Anmeldung möglich.
Vorlesung von Guillermo Giucci (Rio de Janeiro/Montevideo)
"AHORA SOY UN AXÓLOTL": HUMANOS, ANIMALES Y MÁQUINAS EN LA LITERATURA LATINOAMERICANA
Mittwochs 14:00–15:30 Uhr (via Zoom)
Este curso examina sistemas de clasificación que distinguen a los seres humanos de los animales no humanos y de las máquinas. Abordaremos en particular formulaciones literarias y artísticas que cuestionan y problematizan tales sistemas de clasificación. «Ahora soy un axólotl» es una frase del cuento «Axólotl» del escritor argentino Julio Cortázar. En el cuento (incluido en el volumen Final del juego, 1956), el protagonista-narrador observa minuciosamente esa especie de anfibio mexicano en un acuario, hasta que él mismo deviene de modo paulatino un axólotl, alternando entre ambas identidades, la humana y la anfibia. El curso está dividido en dos asuntos: animales y máquinas. A través de textos de la literatura latinoamericana, serán abordados temas como hominización, ficción, cuerpo, alma, movimiento, robótica, algoritmo, interfaz cerebro-máquina. Lecturas de Horacio Quiroga, Julio Ramón Ribeyro, Julio Cortázar, Samanta Schweblin, Paulina Rivero Weber, Adolfo Bioy Casares, Ricardo Iglesias García.