Wintersemester 2015 / 2016
Hauptseminar: Multilinguale Aspekte bei der Rechtssetzung in der EU am Beispiel der Europäischen Datenschutzverordnung 2015
Prof. Dr. Isolde Burr-Haase, Dr. Björn Schiffbauer
Mi. 18:45 - 20:15
Die Veranstaltung findet statt in -1.A05 (Petrarca-Institut)
Der Schwerpunkt des Hauptseminars liegt vor allem in der kontrastiven Analyse neuester EU-Rechtstexte und ihrer Genese. In diesem Semester steht die Europäische Datenschutzverordnung 2015 nach der 2. Lesung im Europäischen Parlament auf der Agenda. Im Vordergrund sind jeweilige Übersetzungen mit multlingualem Vergleich, bei denen auch die „Rückkoppelung“ bzw. „retroaction“, d. h. die Einwirkung der verschiedenen Übersetzungen auf den ursprünglichen Text eine Rolle spielt. In Zusammenarbeit mit der Direktion Rechtsakte des Europäischen Parlaments in Brüssel werden wir einzelne Elemente der Prätexte sowie der Schlusstexte unter terminologischem, textlinguistischem und translatorischem Aspekt untersuchen. Verschiedene wöchentliche Sitzungen und Gruppenarbeit dienen der Vorbereitung für das Tagesseminar in Brüssel .Dies wird am 27. Januar 2016 in der Direktion Rechtsakte des EP stattfinden. Verbindliche Anmeldungen von Rechtslinguisten zu dieser Fahrt sind in der ersten Sitzung am 21. Oktober 2015 abzugeben. Wegen der Busplätze ist die Zahl der Teilnehmenden auf 25 beschränkt und vor allem Studierenden der Europäischen Rechtslinguistik und der Rechtswissenschaften vorbehalten. Von den SeminarteilnehmerInnen wird eine rege und regelmäßige Beteiligung in den Sitzungen, die Bereitschaft zur Vor- und Nachbereitung von Kursmaterialien sowie die Übernahme eines Referats erwartet, das zu einer Hausarbeit ausgearbeitet werden kann. Für den Nachweis einer Aktiven Teilnahme ist eine schriftliche Fixierung des Referats auf ca. 7 Seiten erforderlich. Zur vorbereitenden Lektüre wird empfohlen: Europäische Kommission / Generaldirektion Übersetzung (Eds.), Study on lawmaking in the EU multilingual environment. Luxemburg 2010 [http://bookshop.europa.eu/de/study-on-lawmaking-in-the-eu-multilingual-environment-pbHC3110678/ ]
Rechtslinguistisches Kolloquium
Prof. Dr. Isolde Burr-Haase
Mi. 12:00 - 13:30
Das Kolloquium bietet ein Zusammenführen juristischer, sprachwissenschaftlicher und sprachpraktischer Studieninhalte zur Ausarbeitung spezifisch rechtslinguistischer Vorgehensweisen. Nach einer kurzen Einführung in das EU-Recht erarbeiten wir die institutionellen Vorgaben der Mehrsprachigkeit am Beispiel von Art. 55 EUV. Dies liefert erste Grundlagen für vergleichend-textlinguistische Analysen. Nach einem Überblick über das institutionelle Gefüge der EU wird die sprachliche Implikation anhand des Sprachenregimes im Sekundärrecht verdeutlicht. Weiterführend folgt anhand ausgewählter neuerer Beispiele der EU-Rechtsetzung und Auslegung des EU-Rechts die Schulung in rechtslinguistischer Analyse. Eine weitere Grundlage rechtslinguistischen Arbeitens stellen die Techniken der wissenschaftlichen Recherche dar (z.B. der kritische Umgang mit Quellen unter Nutzung relevanter Datenbanken). Für den Leistungsnachweis sind erforderlich: die aktive Teilnahme, Vor- und Nachbereitung der Sitzungen sowie Übernahme einer kurzen schriftlichen Analyse eines vorgegebenen Textbeispiels bzw. die Kurzanalyse eines wissenschaftlichen Textes.
Forschungskolloquium Europäische Rechtslinguistik (für Masterstudierende der ERL)
Prof. Dr. Isolde Burr-Haase
Di. 08:00 bis 09:30
Die Veranstaltung findet statt in Raum -1.A05 (Bauwens Gebäude).
In dem Kolloquium dieses Semesters geht es um die Diskussion aktueller Publikationen zur theoretischen Fundierung spezifisch rechtlinguistischer Fragestellungen, die im Rahmen von EU-Texten Relevanz besitzen. Zugleich fungiert es als Begleitkolloquium für die jeweils zu erstellenden MA-Arbeiten.